„Die Klimakrise macht es nötig, der Krieg in der Ukraine macht es uns bewusst: Unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern muss schnellstmöglich ein Ende finden.“ Mit diesem Zitat aus der Presse läutete HEG-Vorständin Laura Zöckler die Generalversammlung 2022 ein. Wir spüren aktuell besonders, dass die Energiewende dringender ist als je zuvor: Krieg, der durch Importe fossiler Energien finanziert wird; Hitzewellen in Asien; Dürre in Deutschland; schwere Unwetter und Überschwemmungen.
Die Herausforderungen erscheinen gewaltig, doch im Kleinen können wir Bürger:innen unseren Teil zur Lösung der Klimakrise beitragen. Wir sind sogar bestens dazu ausgestattet, die Energiewende zu beschleunigen und mit unseren Kenntnissen über die regionalen Bedürfnisse bei uns vor Ort die Basis für eine unabhängigere Energieversorgung zu legen. Unsere Genossenschaft tut dies seit 2010 und im Mai 2022 konnten wir endlich wieder in Präsenz mit unseren Mitgliedern auf unsere Wirkung für die Energiewende in Bürger:innenhand schauen. Knapp 100 Personen waren ins Gesellschaftshaus Pfafffengrund gekommen, etwa 50 Mitglieder verfolgten die Generalversammlung im Livestream.
Die GV ist für eine Energiegenossenschaft immer etwas ganz Besonderes. Warum? Natürlich einerseits, weil sie eine Gelegenheit zur Begegnung unter und mit unseren Mitgliedern im großen Stil bedeutet. Andererseits markiert sie den Tag, an dem die Mitglieder demokratisch mitbestimmen können, wohin sich die Genossenschaft weiterentwickelt. Jedes Mitglied hat eine Stimme. So geht dezentrale Bürgerenergie.
Abstimmung bei der Generalversammlung 2022
Die Vorstände haben über abgeschlossene Projekte, Entwicklungen im letzten Jahr sowie besondere Erfolge in 2021 berichtet – und dabei auch die Schwierigkeiten und Stolpersteine nicht ausgelassen.
Einige Zahlen, auf die wir besonders stolz sind: 2021 haben die 36 Solaranlagen der HEG 2.434.000 kWh Ökostrom produziert. Damit können rund 2.400 Personen versorgt werden. Das spart, gegenüber dem bundesdeutschen Strommix, 1.040 Tonnen CO2 ein. In Bäumen ausgedrückt: So viel CO2 binden etwa 83.000 Bäume. Übrigens: 2021 haben unsere Anlagen doppelt so viel Strom produziert wie 2020. Wir sind schon sehr gespannt, welche Menge an Ökostrom wir am Ende von 2022 produziert haben werden – bisher scheint die Sonne (fast zu) viel!
Gerade die Präsentation der geplanten Projekte konnten die Mitglieder kaum abwarten. Wir haben viel vor! Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat entwickelte der Vorstand eine Strategie für die kommenden Monate: Wir wollen den Fokus auf große Anlagen auf großen Dächern setzen, um die Energiewende so möglichst wirkungsvoll voranzubringen. Gleichzeitig werden wir im Rahmen unserer Kapazitäten unser Wissen zu Mieterstrom weitergeben und unsere Tochtergesellschaft wird Solaranlagen für Privathaushalte bauen. Es kommen also stetig neue Solaranlagen hinzu, mit denen die HEG Ökostrom erzeugt. Unsere Projekte finanzieren wir zu einem großen Teil mit Mitgliederkapital – danke an alle, die uns mit kleinen oder großen Summen dabei unterstützen! Außerdem werden wir in den nächsten Monaten wieder verstärkt Veranstaltungen organisieren, nachdem die Corona-Pandemie dies in den letzten beiden Jahren verhindert hat. Dabei freuen wir uns besonders über Unterstützung unserer Mitglieder sowie darauf, viele neue Gesichter zu sehen und neue Menschen bei der HEG begrüßen zu können.
Die GV ist auch ein Ort für rege Diskussionen – besonders nach zwei Jahren digitaler Generalversammlung. Vielen Dank, dass ihr als unsere Mitglieder kritische Nachfragen äußert. Daran sehen wir, dass echtes Interesse für die Sache, und insbesondere für die Wirtschaftlichkeit unserer Projekte, besteht. Wir sind sehr offen und dankbar für euren kritischen Blick und freuen uns über eure Anregungen und Ideen.
Danke an alle Mitglieder, die an der Generalversammlung teilgenommen haben. Es war sehr schön, während der Versammlung sowie beim Bier im Anschluss endlich wieder persönlich mit euch ins Gespräch zu kommen – wir freuen uns schon auf das nächste Treffen mit euch!

